Stef Heidhues, BRAKE BABY, 2016, Bauzäune, Fundstück, Warnlampe, Lack, Acrylfarbe, Flatterband, Maße variabel
Stef Heidhues befasst sich mit dem Marginalen und dem Kollateralen, mit Verschiebungen, Störungen und Leerstellen im Wirkungsfeld und Erscheinungsbild unserer
urbanen Gesellschaft. Brachflächen, leere oder blickdicht gemalte Schaufenster, Neubauruinen oder bis auf die Trägerkonstruktion entmantelte Werbeschilder
bilden in ihrem von Ambivalenz geprägten Dasein Ausgangspunkte für die künstlerische Arbeit von Stef Heidhues.
Für ihre ortsspezifische Arbeit BRAKE BABY hier auf dem Verkehrsübungsplatz entwickelte Heidhues eine in mehrfacher Hinsicht wirkende Störung. Absperrung
und Fahrbahnverengung erzeugen eine neuralgische Stelle im urbanen Raum, die die Abläufe stocken lässt und wiederum Reibung und Energie herbeiführt.
Auf der semi-artifiziellen Insel des Übungsplatzes bildet die umzäunte und abgesperrte Leerstelle in der Farbe Apricot Pastell wiederum ein seltsam neues Eiland.
Das leicht gebrochene, abgetönte Rosa, ein etwas quietschig geratener Hautton, reflektiert das Puppenhafte und Künstliche des Miniaturverkehrssystems für Kinder,
und hebt gleichzeitig das Fremde dieser Intervention an dem kleinen Kreisverkehr hervor, an dem offensichtlich keinerlei sichtbare Bauarbeiten stattfinden.
So wird die Baustelle zur Projektionsfläche, der Blank Space zum räumlichen Bild und zu einer ästhetischen Affirmation des Absurden.
Ausstellung: 14. September bis 15. Oktober 2016
Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 12 - 18 Uhr